Gesucht: Passivhausbesitzer mit Forscherdrang
Um die Bewohner aber trotz der dichten Außenhülle eines Passivhauses mit frischer Luft zu versorgen, ist eine Lüftungsanlage vorgesehen. Das ist die Definition eines Passivhauses und auch gesetzlich vorgeschrieben.
Die Auswahl der Lüftungsanlage zur Versorgung mit frischer Luft definiert sich dabei über das Volumen des Hauses, also über seine Größe. Unberücksichtigt bleibt die Anzahl der Bewohner, was eigentlich die logischere Basis zur Ermittlung des Luftbedarfs wäre, verursachen doch die Bewohner Kohlendioxid und Feuchtigkeit, die abgeführt werden müssen. Der Gesetzgeber hat aber die Basis Größe gewählt, da die Bewohneranzahl in einem Hausleben schwanken kann.
Darüber hinaus ist die Luftqualität auf der Basis eines mittlerweile 150 Jahre alten Wertes definiert und diente seinerzeit dazu, Familien, die mit vielen Personen auf beengtem Wohnraum lebten, mit ausreichend frischer Luft zu versorgen.
Dies entspricht aber nicht mehr der gebauten Wirklichkeit. Beengte Verhältnisse sind in Luxemburg nur noch selten anzutreffen. Daher könnte eigentlich auch der Frischluftbedarf, der über eine Lüftungsanlage zugeführt wird, gesenkt werden. Möglicherweise ist sogar eine Lüftungsanlage gar nicht oder nur zeitlich eingeschränkt von Nöten.
Dies wollen wir gerne exemplarisch an drei Gebäuden untersuchen. Dazu sucht die Ökologische Bauberatung Passivhausbesitzer, die sich bereit erklären, Ihre Lüftungsanlage für einen gewissen Zeitraum ausgeschaltet zu lassen. Die Bauberatung des Oekozenter wird Sie dazu mit den nötigen Messgeräten versorgen, die alle wesentlichen Parameter messen und anzeigen. Sollten hier kritische Werte erreicht werden, so kann der Versuch natürlich abgebrochen werden und die Lüftung wieder in Betrieb gehen.
Sollte aber wie erwartet die Gebäudehülle offen genug sein, um auch ohne Lüftungsanlage das Gebäudeinnere mit ausreichend frischer Luft zu versorgen, ist daran gedacht, die Werte über einen Zeitraum von einer Woche zu nehmen.
Daher geht die Frage an Sie: welcher unsrer Leser und Passivhausbesitzer wäre bereit, für maximal eine Woche seine Lüftungsanlage auszuschalten und zu beobachten, wie sich Raumluftqualität und -feuchtigkeit entwickeln? Die Bauberatung kommt dazu bei Ihnen vorbei, stellt natürlich die notwendigen Messgeräte inklusive Datenlogger und erklärt die einzuhaltenden Grenzwerte der Luftqualität.
Wer will’s wissen? Der melde sich bitte unter bauberodung@oeko.lu oder 439030-47. Wir sind gespannt.