Fachveranstaltung 3: Dachbegrünung – Bericht und Video

Grüne Dächer:  ökologische und klimatische Leistungen in Theorie und Praxis Erkenntnis einer Fachveranstaltung über Dachbegrünung

Am Donnerstag, den 18. März 2021 lud das Oekozenter Pafendall und der Mouvement Ecologique zum vierten Fachseminar aus der Webinar-Reihe „Méi Gréngs an eise Stied an Dierfer“ ein. Rund 115 Personen nahmen an der Fachveranstaltung teil.

Seit gut 30 Jahren ist Dr. Gunter Mann, Präsident vom deutschen Bundesverband GebäudeGrün, im Bereich der Dachbegrünung unterwegs. Als diplomierter Biologe hat er seine Dissertation zum Thema Dachbegrünung und (Boden)Tiere geschrieben und der Aspekt der Biodiversitätsförderung durch Dachbegrünung prägt auch jetzt noch seine Arbeit. So konnte er in seinem Vortrag anhand der verschiedenen Aufbauvarianten, von der dünnschichtigen Extensiv-Dachbegrünung mit Sedum, Kräutern und Moosen bis hin zum dickschichtigen Dach-Garten, den Zusammenhang zu dem jeweiligen Biodiversitätspotenzial nachweisen, d.h. Artenvielfalt der Pflanzen, der Bodentiere, usw. Ebenfalls interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Anzahl von z.B. angetroffenen Wildbienenarten weniger von der Größe der Dachfläche abhängt, als vielmehr von der dort angebotenen Strukturvielfalt (Totholzhaufen, Sandflächen, usw.).

Daneben konnte Dr. Mann die Vereinbarkeit von Solardach und Gründach darstellen. Ausschlaggebend ist in diesem Zusammenhang eigentlich nur die Art der gewählten Begrünung. Hier greift man auf eine extensive Begrünungsform zurück, d.h. auf kleinwüchsige Pflanzen wie Sedum, Moose und Kräuter, um die Verschattung der Module zu vermeiden. Da diese Pflanzen größtenteils auch unter den Modulen wachsen können, wird zudem bei der Kombination Solar- und Gründach weder die Begrünungsfläche noch die zur Verfügung stehende Modulfläche eingeschränkt.

Zum Schluss ging Dr. Mann noch auf die Fördermöglichkeiten der Dachbegrünungen in Deutschland ein und hat hierzu die drei Haupt-Förderinstrumente genannt. Hier gibt es zum einen die direkte Bezuschussung, d.h. über Förderprogramme, dann die indirekte Förderung über die Gebührenreduktion in der Abwassersatzung und als dritte Fördermöglichkeit die entsprechenden Festsetzungen in den Bebauungsplänen. Ein Viertel aller deutschen Städte bieten bereits direkte Förderprogramme für Dachbegrünung an und die Zahl nimmt weiter zu. Die Hauptmotivation für die Städte bei der Einrichtung solcher Förderprogramme liegt in der Klimaanpassung. Gleichwohl muss man auch feststellen, dass die freiwillige Dachbegrünung eher selten ist und die Förderprogramme noch relativ schleppend in Anspruch genommen werden.

Die Webinar-Reihe fand statt unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Umwelt, Klima und Nachhaltige Entwicklung, des Innenministeriums, des Ministeriums für Mobilität und öffentliche Arbeiten, des Ministeriums für Energie und Raumentwicklung und des Gemeindesyndikates SYVICOL.

Weitere Informationen/Publikationen zum Thema:

  • Gebäude Begrünung Energie – Potenziale und Wechselwirkungen,

Nicole Pfoser, Nathalie Jenner, Johanna Henrich, Jannik Heusinger, Stephan Weber

https://www.irbnet.de/daten/rswb/13109006683.pdf

 

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Praktischer Link:

https://www.gebaeudegruen.info/gruen/dachbegruenung