Solidarische Landwirtschaft

Seit 2017 koordiniert die Ekologesch Landwirtschaftsberodung die „Plattform Solidaresch Landwirtschaft“. Ziel ist, Prinzipien der solidarischen Landwirtschaft in Luxemburg bekannter zu machen und zu verbreiten. Das Netzwerk besteht aus Betrieben, die bereits Gemüse, Obst, Fleisch oder Wein für ihre Mitglieder mithilfe regenerativer Methoden produzieren, und Quereinsteiger:innen, die noch am Anfang stehen.

Sie werden vom Oekozenter Pafendall auf vielerlei Weise unterstützt:

  • Netzwerkarbeit: Austausch von Wissen, Erfahrungen und Informationen
  • Unterstützung, Beratung und Begleitung neuer Projekte und junger Betriebe
  • Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit gegenüber Konsument:innen und Landwirt:innen
  • Politische Arbeit zur Verbesserung der Bedingungen für kleinstrukturierte Betriebe Landwirtschaft,
  • Betreuung der digitalen Plattform solawi.lu.

 

Was ist solidarische Landwirtschaft?

In der solidarischen Landwirtschaft (Solawi) produziert der Bauer oder Gärtner für eine feste Gruppe von Konsumenten. Diese hat ihn im Voraus für seine Arbeit bezahlt und erhält dafür die frischen Produkte des Hofes. So ist der Bauer nicht mehr an die schwankenden Preise des freien Marktes gebunden und der Konsument seinerseits weiß, wer seine Lebensmittel produziert hat und wie sie hergestellt wurden.

    • Ein Produzent beliefert regelmäßig einen festen Kreis von Menschen – oft Mitglieder genannt – mit Lebensmitteln
    • Die Mitlieder engagieren sich für eine Saison und zahlen einen regelmäßigen Beitrag
    • Die Mitglieder können sich – wenn es vom Produzenten gewollt ist – an Arbeitseinsätzen oder der Anbauplanung beteiligen

 

Solidarische Landwirtschaft ist allerdings kein starres Modell.

So unterschiedlich wie die Regionen und ihre Menschen, sind auch die Formen der solidarischen Landwirtschaft. So gibt es Projekte in denen ein Bauer oder mehrere Bauern eine Gruppe von Menschen beliefert, wo sich die Mitglieder viel oder wenig in die Arbeit auf dem Hof einbringen oder wo die Mitglieder gar für sich selbst produzieren.

Das solidarische Prinzip, dass der Produzent vorfinanziert wird und der Konsument sich dementsprechend, i.d.R. für eine ganze Saison, vertraglich bindet, ist den unterschiedlichen Formen gemein.

Auch die Gründungsschritte hin zu einer solidarischen Landwirtschaft sind nicht immer gleich. So kann eine Gruppe Menschen auf einen Produzenten zugehen und diesen fragen ob er für sie produzieren will. Oder die Initiative geht vom Produzenten aus, der sich seine Mitglieder aktiv sucht. Auch kann es Quereinsteigern den Einstieg durch einen festen Kundenkreis in die Landwirtschaft erleichtern.

 

Unterschied zu anderen Abonnements bzw. Abokisten

Neben Solawis gibt es in Luxemburg noch weitere Abonnements von Lebensmittelkisten. Teils werden solche Abos direkt mit dem Produzenten abgeschlossen, teils besteht der Vertrag aber auch zwischen Konsument und einem Händler.

Das Prinzip der solidarischen Landwirtschaft kommt ohne Zwischenhändler aus und der direkte Kontakt von Konsument zu Produzent ist ein wichtiger Bestandteil. Die beiden weiteren wichtigen Elemente sind:

  • die Vorfinanzierung des Produzenten durch den Konsumenten. Der Konsument bezahlt den Produzenten für die Saison noch vor der Produktion. Dies ist auch in Raten möglich.
  • das Engagement des Konsumenten gegenüber dem Produzenten für eine ganze Saison. Auch wenn der Konsument einige Wochen die Lebensmittel nicht erhalten kann (z.B. durch einen Urlaub), bezahlt er seinen Anteil an der Produktion. Der Sinn dahinter ist, dass der Produzent die Garantie hat, dass seine laufenden Betriebskosten gedeckt werden. So trägt er nicht alleine das Risiko von Einflüssen, die er nicht steuern kann (z.B. schlechte Wetterbedingungen). Durch dieses Prinzip entfällt der Preis auf das einzelne Lebensmittel. Die Arbeit des Bauern wird finanziert und nicht das Produkt an sich.

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