Mit Gemeinden und Bürger:innen aktiv für den Klimaschutz

Im Juli 2009 erklärte die Luxemburger Regierung Klimaschutz zu einer ihrer Prioritäten. Im Rahmen des so genannten Klimapakts, einer Konvention zwischen Staat und Gemeinden, wird der Klimaschutz seitdem auf lokaler Ebene angegangen. Nach der ersten Phase von 2012 bis 2020 wurde der Klimapakt im Gesetz vom 25. Juni 2021 um weitere 10 Jahre verlängert (Klimapakt 2.0). Er stützt sich auf den dritten integrierten nationalen Energie- und Klimaplan, kurz PNEC. Die Klima-Agence (nationale Struktur für Beratung in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energie) wurde vom Umweltministerium mit der nationalen Koordination des Klimapakts beauftragt. Weitere Organisationen, die die Gemeinden und die Klimapaktberater bei der Umsetzung des Klimapakts unterstützen, sind Klima-Bündnis Lëtzebuerg, Ebl, CELL, IMS Luxembourg.

Förderung und Qualitätsmanagement

Der Klimapakt ist freiwillig. Finanzielle Anreize seitens des Staats machen eine Teilnahme für Gemeinden jedoch attraktiv. Jede teilnehmende Gemeinde verpflichtet sich, ein Qualitätsmanagementsystem umzusetzen, als Gegenleistung für die finanzielle und auch technische Unterstützung des Staates. Die gegenseitige Verpflichtung wird in einer Konvention zwischen Staat und Gemeinde festgehalten (derzeit bis 2030). Das Qualitätsmanagement basiert auf dem European Energy Award (eea).

Der eea ist ein Instrument, das die jeweilige Gemeinde über verschiedene Stufen zu einer nachhaltigen Energie-, Verkehrs-, Klima- und Umweltpolitik führt. Er umfasst rund 64 Maßnahmen in 6 Bereichen: Entwicklungsplanung und Raumordnung, kommunale Gebäude, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation. Ein erheblicher Anteil dieser Maßnahmen dient der Verbesserung der Energieeffizienz auf dem Gebiet der Gemeinden.

Seit der Einführung des Klimapakts 2.0 wird eine höhere Gewichtung auf die Bewertung der quantitativen Daten gelegt. Reichte es in der Vergangenheit aus, dass ein Gemeinderat sich über Beschlüsse dazu verpflichtet sich für mehr Klimaschutz einzusetzen, so müssen nun Nachweise erbracht werden, die eine Quantifizierung der Bemühungen der Gemeinde ermöglichen. Darüber hinaus hält die Kreislaufwirtschaft ihren Einzug. So wird nunmehr stärker berücksichtigt, inwiefern Maßnahmen CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus von z.B. Installationen verringern und zu geschlossenen Stoffkreisläufen beitragen.

Kommunale Klimateams als Motor

Die kommunalen Klimateams bestehen aus einem/einer Klimapaktberater:in und einem/er Klimaschöffen:in sowie, je nach Gemeinde, aus Vertreter:innen der kommunalen Verwaltung und ihren beratenden Kommissionen, Expert:innen, lokalen Unternehmen und Bürger:innen. Die Mitglieder werden von der Gemeinde ernannt. Der/die Klimapaktberater:in leitet und begleitet das Team und wird dabei durch den/die Klimaschöffen:in und anderen Mitgliedern des Klimateams unterstützt. Die Gemeinde hat dabei die Wahl, ob sie auf eine/n externe/n Klimaberater:in zugreifen möchte oder aber intern jemanden ernennt bzw. einstellt, der/die geeignete Qualifikationen für die Durchführung des eea-Prozesses aufweisen kann. Zusätzlich zum/zur Basis-Klimapaktberater:in kann die Gemeinde zu den Themen Kreislaufwirtschaft und Gebäuderenovation auf spezialisierte externe Fachberater:innen zurückgreifen.

Unsere Klimapaktberatung

Mit seiner Klimapaktberatung setzt das Oekozenter Pafendall seine langjährigen Erfahrungen im Klimaschutz für Gemeinden ein. Unser qualifizierter Berater ist für die Gemeinden Reisdorf, Kehlen und Weiler-la-Tour tätig. Gemeinsam mit den Klimateams arbeitet er Maßnahmen aus, um die CO2-Emissionen der Gemeinde zu senken; dies auf Basis von Bestandsaufnahmen, die von der kommunalen Energie- und Klimapolitik mitsamt ihren Stärken und Schwächen (SWOT-Analysen) erstellt wurden. Kommunale Förderung für Privathaushalte zum Ausbau erneuerbarer Energien oder Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz der technischen Anlagen der Gemeinden sind nur zwei Beispiele hierfür.

Haben Sie noch Fragen? Unser Klimapaktberater steht Ihnen gerne für weitere Informationen zur Verfügung. E-Mail : klimapakt@oeko.lu