Projekte
Lichtverschmutzung
Auch wenn die heutige Außenraumbeleuchtung nicht mehr zu den großen Energieverbrauchern unserer Zeit gehört, so richtet sie dennoch großen Schaden an. Da verstärkt LED’s eingesetzt werden, tritt zudem allzu häufig der Rebound-Effekt ein. D.h. da davon ausgegangen wird, es würde mit LEDs Energie eingespart werden, werden immer größere Flächen immer länger beleuchtet und damit werden jegliche Energieeinsparungen konterkariert. Die nächtliche Außenbeleuchtung beschränkt sich dabei nicht mehr nur auf Ballungsräume, sondern weitet sich zunehmend auf ehemals dunkle Regionen aus. Der Verlust des Nachthimmels ist eine Konsequenz daraus, die Störlichteinwirkungen der Beleuchtungsanlagen haben jedoch auch einen schädlichen Einfluss auf die menschliche Gesundheit und auf das Ökosystem. Insofern bedarf es eines reflektierten Umgangs mit Kunstlicht.
Das Nachhaltigkeitsministerium hat eine Studie über die Lichtemissionen in Luxemburg erstellen lassen sowie darauf basierend einen Leitfaden für Gemeinden mit möglichen Maßnahmen zur Reduktion der Lichtverschmutzung entwickelt.
Für die Umsetzung dieser und anderer Maßnahmen sind neben politischen Verantwortlichen u.a. Mitarbeiter von technischen Diensten, Architekten, Elektroingenieure und Städteplaner gefordert.
Die Bauberatung des Oekozenter Pafendall in Zusammenarbeit mit dem Mouvement Ecologique veranstaltete am 07. Februar 2019 ein Fachseminar mit dem Titel
Weniger ist mehr: Planerische und technische Möglichkeiten zur Reduzierung der Lichtverschmutzung: Eine Fachveranstaltung zum bewussten Umgang mit Kunstlicht im Außenbereich, mit Informationen zu Gesetzen und Normen.
Mit diesem Seminar wollte man den verantwortlichen Akteuren die entsprechenden fachlichen Grundlagen in Theorie und Praxis näher bringen. So wurden in dem Beitrag von Dr. Lukas Schuler von Dark Sky Switzerland die Ursachen und Auswirkungen der Lichtverschmutzung behandelt. In den Vorträgen von Dipl. Ing. Uwe Knappschneider aus dem Büro licht raum stadt planung wurde aufgezeigt, wie man mit Hilfe eines Lichtmasterplans Ziele und Vorgaben für den zukünftigen Umgang mit Kunstlicht im Außenraum setzt und dabei sowohl funktionale als auch inszenierende Beleuchtung auf einander abstimmen kann. Herr Jérôme Faé Attaché im Umweltministerium hat den in Luxemburg geltenden gesetzlichen und reglementarischen Rahmen erklärt, und der Biologe und Fledermausexperte Jacques Pir hat auf die Auswirkungen auf u.a. bedrohte Fledermausarten, die als Kulturfolger im besonderen Maße Leitragende der Lichtverschmutzung sind, verwiesen. Danach wurden bei einem Rundgang durch die Stadt, neuere Beleuchtungsanlagen der Stadt Luxemburg und Bâtiments Publics besichtigt und dabei über eine Reihe von Vorführungen die technischen Möglichkeiten, die diese Anlagen bieten um Lichtverschmutzung zu vermeiden, aufgezeigt.
Im Anschluss an diese Veranstaltung wurden nun von der Bauberatung des Oekozenter Pafendall und Mouvement Ecologique eine Reihe von Anregungen formuliert, die unter folgendem Link resumiert werden.