Green Events auf lokaler Ebene: Mehrweg statt Einweg

Einweggeschirr aus Kunststoff ist mittlerweile verboten. Doch Plastik einfach durch Papier, Pappe, Bioplastik oder Holz zu ersetzen, ist auch nicht nachhaltig. Welche Mehrweg-Lösungen gibt es für Veranstaltungen und wie lassen sie sich umsetzen? Dies war Thema eines Workshops in Käerjeng und einer Konferenz in Düdelingen mit dem Oekozenter.

Info-Konferenz in Düdelingen

Das Beispiel der Gemeinde Düdelingen zeigt, wie nachhaltige Veranstaltungen auf kommunaler Ebene erleichtert und die lokale Bevölkerung mitgenommen werden kann. So hat sie Einwegsysteme aus Kunststoff und biologisch abbaubarem Kunststoff bei Veranstaltungen in der Gemeinde verboten und bietet den Vereinen die Möglichkeit, einen Spullweenchen und Mehrwegplastikbecher auszuleihen. Am 2. März 2022 informierte die Gemeinde rund 50 Teilnehmer:innen über diese neuen Regeln und Möglichkeiten. Das Oekozenter Pafendall stellte bei diesem Anlass sein Beratungsangebot vor, welches es Veranstaltern ermöglicht, das Green Events-Logo des Umweltministeriums zu erhalten. Außerdem präsentierte das Düdelinger Start-Up „Luloop“ ein Mehrwegbechersystem, welches es derzeit in Luxemburg auf den Markt bringt – ein Beweis mehr, dass sich im Bereich Mehrweg etwas tut.

Workshop in Käerjeng

Im Rahmen der „Journée des producteurs locaux“ am 19. März 2022, organisiert vom Gemeindesyndikat Pro-Sud, haben die Beraterinnen des Oekozenter Pafendall und der SuperDrecksKëscht ein Green Events-Workshop zum Thema Nachhaltigkeit angeboten, der gezielt an Lebensmittel-Produzenten gerichtet war. Ziel des Workshops war, lokale Produzenten darauf aufmerksam zu machen, worauf sie bei ihren Verkaufsständen z.B. auf zukünftigen Märkten achten sollten, um sie umweltbewusst zu gestalten.

Zwei interaktive Ateliers waren Kommunikation, Marketing, Dekoration, Reinigung sowie der Darstellung einer möglichen Verkostung gewidmet. Dabei wurden insbesondere die Abfallvermeidung sowie verschiedene Verpackungsmaterialien unter die Lupe genommen.

Zum einen zeigte sich, dass es nicht immer einfach ist, umweltschädlichere von umweltfreundlicheren Verpackungen zu unterscheiden. Behälter aus Pappe oder Bioplastik erwecken zwar den Eindruck, umweltfreundlicher zu sein als Einwegplastik, bei näherer Betrachtung stellt sich dies jedoch als Täuschung heraus. Ein „Lifecycle mapping“ half den Teilnehmer:innen dabei, Vorteile von Mehrwegverpackungen hinsichtlich von Ressourcenverbrauch (Rohstoffe, Wasser, Strom…), Kreislaufwirtschaft, usw. im Vergleich zu Wegwerfutensilien deutlich zu machen.

Ausschlaggebend ist also nicht das Material selbst (egal ob Plastik, Pappe, Bioplastik oder Holz), sondern ob es mehrmals genutzt wird. Letztlich führt nur der Verzicht auf Verpackungen, wann immer möglich, und die Nutzung von Mehrweg-Systemen zu signifikanten Ressourceneinsparungen. Neben Mehrwegbechern gehören hierzu auch Mehrweg-Strohhalme aus Plastik, Metall oder Glas (wenn unverzichtbar) und Mehrweg-Essensbehälter und -Geschirr (wie die Ecobox, Porzellanteller und Metallbesteck).

Weitere Informationen zum Green Events Projekt finden Sie auf www.greenevents.lu. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns per E-mail emweltberodung@oeko.lu oder per Telefon 43 90 30 22.