
Bilanz der ersten 5 Jahre „Green Events“
Das im September 2019 gestartete Projekt „Green Events“ hat im Herbst 2024 sein fünfjähriges Jubiläum gefeiert. Dieses Ereignis bietet uns die perfekte Gelegenheit, eine erste Bilanz zu ziehen.
Die Bilanz zeigt, dass die Organisation einer Veranstaltung ohne Einweggeschirr und mit regionalen und biologischen Produkten Realität geworden ist – auch wenn es noch einige Herausforderungen gibt.
„Green Events“ hat das Veranstaltungswesen dauerhaft verändert, indem Klima- und Umweltschutz, von der Planung über die Durchführung bis hin zur Auswertung von Veranstaltungen, konsequent mitgedacht wird.
Übergreifendes Ziel des Projekts ist es, den ökologischen Fußabdruck von Veranstaltungen in Luxemburg zu verringern und somit umweltverträgliche Veranstaltungen zu fördern, indem die Organisatoren von Veranstaltungen informiert, sensibilisiert und begleitet werden.
Beeindruckende Zahlen
Seit Beginn des Projekts haben 572 Veranstaltungen das Green Events-Logo und 29 das „Mir engagéieren eis“ Logo erhalten. 755 Veranstaltungen erhielten eine kostenlose individuelle Betreuung (dank der Finanzierung durch das Umweltministerium) durch das Oekozenter Pafendall oder die SuperDrecksKëscht.
2024 hat alle Erwartungen übertroffen! 415 Veranstaltungen wurden individuell beraten, und 364 Veranstaltungen erhielten das Green Event Logo.
Seit 2023 sind die Anfragen nach Begleitung und Erhalt des Logos stark angestiegen. Neben dem Ende der Pandemie kann dieser Anstieg auch durch das Inkrafttreten des neuen Abfallgesetzes erklärt werden, das Einweggeschirr aus Plastik verbietet und Organisatoren somit einen weiteren Anreiz für die Umstellung auf Green Events bot (zusätzlich zu den bestehenden Zuschüssen).
Zwischen September 2019 und Dezember 2024 haben mehr als 550.310 Besucherinnen und Besucher eine „Green Events“- oder „Mir engagéieren eis“-Veranstaltung besucht und mehr als 1480 Vertreterinnen und Vertreter von lokalen Vereinen und Gemeinden haben an einem der 50 Workshops und Sitzungen teilgenommen, die von den Berater:innen organisiert wurden. Das Projekt hat somit eine sehr große Anzahl von Menschen auf Bottom-up-Basis über Umwelt- und Klimafragen informiert und sensibilisiert.
Struktureller Impakt
Es ist wichtig zu betonen, dass Green Events über die Reduzierung der Umweltauswirkungen hinaus auch nachhaltige strukturelle Auswirkungen entfaltet hat, die weit über punktuelle Veranstaltungen hinausgehen. Wir beobachten in der Tat die folgenden Auswirkungen:
- Gemeinden, die die „Green Events“-Prinzipien in ihre Umwelt-Charta, ihre Gemeindeordnung oder auch in ihre strategische Vision aufgenommen haben;
- Bestimmte Dienstleister, die ihre Angebote geändert haben, um den „Green Events“-Kriterien zu entsprechen (z. B. grünes Angebot einiger Caterer, Food Trucks und Depositäre, Erhöhung des Angebots an wiederverwendbarem Plastikgeschirr zum Verleih);
- Infrastrukturen, die den Einsatz von Mehrweg-Geschirr erleichtern (Waschanlagen, „Spullweenchen“, Bereitstellung von Mehrwegbehältern durch die Gemeinden, Angebote von Mehrweg-Mietgeschirr);
- Steigende Nachfrage nach Lebensmitteln und Getränken aus der Region und aus biologischem Anbau;
So sehen wir am Ende dieser fünf Jahre insbesondere beim Mehrweg konkrete Fortschritte. Mittlerweile ist es alles andere als utopisch zu erwarten, dass Veranstaltungen in Zukunft allesamt mit gut funktionierenden Mehrwegsystemen durchgeführt werden, die von Veranstaltern und vom Publikum gleichermaßen angenommen und letztlich als völlig normal betrachtet werden.
Mehrweg teils noch Herausforderung
Trotz dieser wichtigen Fortschritte bereitet der Einsatz von Mehrweggeschirr bei einigen Veranstaltungen noch Schwierigkeiten. Die Gründe hierfür sind unter anderem:
- die Kosten für die Miete von wiederverwendbarem Geschirr (aus Porzellan oder Plastik);
- die Logistik und insbesondere das Personal oder die Freiwilligen, die zum Einsammeln und Spülen des Geschirrs benötigt werden;
- der Mangel an verfügbaren „Spullweenchen“;
- der Mangel an wiederverwendbaren Behältern in vielen Gemeinden (Porzellan- und/oder Plastikgeschirr);
- der für Veranstalter notwendige Aufwand, um alle Lebensmittelstände zu kontaktieren und sie über die Mehrweglösungen aufzuklären (einschließlich Food Trucks).
Einen Blick auf die kommenden Jahre
Um die Weiterentwicklung des Projekts voranzutreiben und seine Wirkung zu verstärken, strebt das Oekozenter Pafendall an, verstärkt große Sport- und Kulturveranstaltungen zu begleiten und die Rolle der Gemeinden als Multiplikatoren im Projekt hervorzuheben.
Wir gratulieren allen Veranstalter:innen und Gemeinden zu dieser Leistung und bedanken uns herzlich für ihr großes Engagement!