Bilanz der ersten 5 Jahre „Green Events“

Das im September 2019 gestartete Projekt „Green Events“ wird in diesem Herbst fünf Jahre alt und bietet uns die perfekte Gelegenheit, eine erste Bilanz zu ziehen. Sie zeigt, dass die Organisation einer Veranstaltung ohne Einweggeschirr und mit regionalen und biologischen Produkten Realität geworden ist – auch wenn es noch einige Herausforderungen gibt.

Ziel des Projekts ist es, den ökologischen Fußabdruck von Veranstaltungen in Luxemburg zu verringern und somit umweltverträgliche Veranstaltungen zu fördern, indem die Organisatoren von Veranstaltungen informiert, sensibilisiert und begleitet werden.

Beeindruckende Zahlen

Seit Beginn des Projekts haben 369 Veranstaltungen das Green Events-Logo erhalten (161 Green Events zwischen Januar und Mitte Juni 2024). Anzumerken ist, dass aufgrund der Covid-19-Pandemie fast alle Veranstaltungen in den Jahren 2020 und 2021 abgesagt wurden. 566 Veranstaltungen erhielten eine kostenlose individuelle Betreuung (dank der Finanzierung durch das Umweltministerium) durch das Oekozenter Pafendall oder die SuperDrecksKëscht. Seit 2023 sind die Anfragen nach Begleitung und Erhalt des Logos stark angestiegen.

Neben dem Ende der Pandemie kann dieser Anstieg auch durch das Inkrafttreten des neuen Abfallgesetzes erklärt werden, das Einweggeschirr aus Plastik verbietet und Organisatoren somit einen weiteren Anreiz für die Umstellung auf Green Events bot (zusätzlich zu den bestehenden Zuschüssen).  Allein zwischen Januar und Juni 2024 profitierten 226 Veranstaltungen von dieser Unterstützung.

Zwischen September 2019 und Juni 2024 haben mehr als 430.500 Besucherinnen und Besucher eine „Green Events“- oder „Mir engagéieren eis“-Veranstaltung besucht und mehr als 1300 Vertreterinnen und Vertreter von lokalen Vereinen und Gemeinden haben an einem der 43 Workshops und Sitzungen teilgenommen, die von den Beraterinnen organisiert wurden. Das Projekt hat somit eine sehr große Anzahl von Menschen auf Bottom-up-Basis über Umwelt- und Klimafragen informiert und sensibilisiert.

 

 

Struktureller Impakt

Es ist wichtig zu betonen, dass Green Events über die Reduzierung der Umweltauswirkungen hinaus auch nachhaltige strukturelle Auswirkungen entfaltet hat, die weit über punktuelle Veranstaltungen hinausgehen. Wir beobachten in der Tat die folgenden Auswirkungen:

  • Gemeinden, die die „Green Events“-Prinzipien in ihre Umwelt-Charta, ihre Gemeindeordnung oder auch in ihre strategische Vision aufgenommen haben;
  • Bestimmte Dienstleister, die ihre Angebote geändert haben, um den „Green Events“-Kriterien zu entsprechen (z. B. grünes Angebot einiger Caterer, Food Trucks und Depositäre, Erhöhung des Angebots an wiederverwendbarem Plastikgeschirr zum Verleih);
  • Infrastrukturen, die den Einsatz von Mehrweg-Geschirr erleichtern (Waschanlagen, „Spullweenchen“, Bereitstellung von Mehrwegbehältern durch die Gemeinden, Angebote von Mehrweg-Mietgeschirr);
  • Steigende Nachfrage nach Lebensmitteln und Getränken aus der Region und aus biologischem Anbau;

So sehen wir am Ende dieser fünf Jahre insbesondere beim Mehrweg konkrete Fortschritte. Mittlerweile ist es alles andere als utopisch zu erwarten, dass Veranstaltungen in Zukunft allesamt mit gut funktionierenden Mehrwegsystemen durchgeführt werden, die von Veranstaltern und vom Publikum gleichermaßen angenommen und letztlich als völlig normal betrachtet werden.

 


Herausforderungen bleiben bestehen

Trotz dieser wichtigen Fortschritte bereitet die Frage der Wiederverwendung zumindest bei einigen Veranstaltungen noch Schwierigkeiten. Die Hauptprobleme sind :

  • die Kosten für die Miete von wiederverwendbarem Geschirr (aus Porzellan oder Plastik);
  • die Logistik und insbesondere das Personal oder die Freiwilligen, die zum Einsammeln und Spülen des Geschirrs benötigt werden;
  • der Mangel an verfügbaren „Spullweenchen“;
  • der Mangel an wiederverwendbaren Behältern in vielen Gemeinden (Porzellan- und/oder Plastikgeschirr);
  • die Bereitschaft der Organisatoren, alle Lebensmittelstände zu kontaktieren und sie über das Mehrwegsystem aufzuklären (einschließlich Food Trucks).

In den kommenden Jahren wird sich das Oekozenter Pafendall somit weiterhin den bestehenden Herausforderungen stellen, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung der Waschinfrastruktur, die Zugänglichkeit von biologischen und lokalen Produkten und die Förderung der Wiederverwendung auf gesetzlicher und lokaler Ebene.

 

Wir bedanken uns herzlich bei allen Veranstalterinnen und Veranstaltern, Gemeinden, lokalen Vereinen und anderen Akteuren, die an dem Projekt beteiligt waren und die nachhaltige Veranstaltungsbranche in Luxemburg vorangebracht haben!