Solidarische Landwirtschaft

Von 2017 bis 2022 hat die Ekologesch Landwirtschaftsberodung die „Plattform Solidaresch Landwirtschaft“ betreut, um die solidarische Landwirtschaft (Solawi) in Luxemburg bekannter zu machen und Betriebsgründungen zu unterstützen und zu begleiten.

Ziel war es, Landwirt:innen und Gemüsebauern/:bäuerinnen (sowie Winzer:innen) dabei zu unterstützen, das „Solawi-Konzept“ in Luxemburg umzusetzen. Das Modell baut auf einer engen Kooperation mit Verbraucher:innen auf, die es den Betrieben ermöglicht, neue und sicherere Vermarktungswege und eine Produktion aufzubauen (etwa von Gemüse oder auch Fleisch), die auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel verzichtet und deren Vielfalt zu einer ausgewogenen lokalen und saisonalen Ernährung vieler Familien und Haushalte in Luxemburg beiträgt. Hiermit verfolgte die Ekologesch Landwirtschaftsberodung sowie die Plattform außerdem das Ziel, neue Perspektiven für die luxemburgische Landwirtschaft insgesamt sowie insbesondere für jüngere Menschen und Quereinsteiger:innen zu schaffen.

Folgende Ziele konnten im Rahmen der „Plattform Solidaresch Landwirtschaft“ verwirklicht werden:

  • Der Aufbau eines Netzwerks aus Solawi-Betrieben und -Interessierten;
  • Das Modell der solidarischen Landwirtschaft ist in Luxemburg dank intensiver Vernetzungs-, Öffentlichkeits- und Pressearbeit mittlerweile in Öffentlichkeit und Politik weitaus bekannter als noch 2017;
  • Die enge Zusammenarbeit mit Verbraucher:innen und die Erfahrungen mit der Direktvermarktung von Produkten zeigen auch anderen Landwirt:innen, dass und wie es möglich ist, sich unabhängig(er) von globalen Märkten zu machen, Gemüse und Obst selbst zu vermarkten und für den heimischen Bedarf zu produzieren;
  • Die regenerativen Anbauweisen der Solawi-Betriebe, die überwiegend auf Methoden setzen, die bodenschonend sind (wie No-Dig) und die Bodenqualität erhalten bzw. verbessern, konnten zur Inspirationsquelle für andere Betriebe werden;
  • Konferenzen wie mit Richard Perkins (2021) und Jean-Martin Fortier (2019) haben Solawi-Betriebe, Quereinsteiger:innen, Jungbauern/-bäuerinnen und andere Landwirt:innen aus bäuerlichen Familienbetriebe zusammengebracht und ihnen viel Know-how und Inspiration geboten.

Des Weiteren hat die Ekologesch Landwirtschaftsberodung sich in Zusammenarbeit mit dem Mouvement Ecologique erfolgreich für einige weitere Anliegen einsetzen können:

  • Aufgrund der Bemühungen gibt es mittlerweile mehr finanzielle Unterstützung für die Gründung und Aktivitäten kleinerer Betriebe: 2021 wurde eine Existenzgründungsbeihilfe („Start-Up-Prämie“) für sowohl Quereinsteiger:innen in die Landwirtschaft als auch für Junglandwirt:innen in Höhe von 15.000 EUR eingeführt;
  • Das 2022 überarbeitete Naturschutzgesetz vereinfacht nunmehr die Genehmigungsprozedur für kleinere Betriebe, wenn sie Folientunnel für den Gemüseanbau in der Grünzone errichten wollen.

Die Ekologesch Landwirtschaftsberodung hat mit der „Plattform Solidaresch Landwirtschaft“ somit einen Beitrag dazu geleistet, dass sich die Landwirtschaft in Luxemburg diversifiziert und ein Weg für alternative und regionale Vermarktungswege und Produktionsmethoden gebahnt werden konnte.

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