Projekte
Biodiversität
Die biologische Vielfalt oder Biodiversität umfasst die Vielfalt an Arten und Ökosystemen sowie an genetischen Variationen, ob natürlich oder durch menschliche Aktivitäten im Laufe der Jahrhunderte entstanden.
Das kontinuierliche Wachstum der Weltbevölkerung, der hohe Pro-Kopf Verbrauch an Ressourcen, das Streben nach ökonomischem Wachstum sowie der enthemmte Welthandel üben erheblichen Druck auf unsere natürliche Umwelt und somit auf die biologische Vielfalt aus. Die Intensivierung der Landwirtschaft (hoher Düngereinsatz, Einsatz von Pestiziden, Monokulturen, etc…) über die letzten Jahrzehnte hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Offenland-, aber auch der wassergebundenen Lebensräume. Zusätzlich muss immer mehr Natur neuen Siedlungen und dem Straßenbau weichen. Zudem kann man davon ausgehen, dass die Klimakrise in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiteren Druck auf die Lebensräume und Arten haben wird.
Die weltweiten Auswirkungen sind dramatisch: « La nature décline globalement à un rythme sans précédent dans l’histoire humaine – et le taux d’extinction des espèces s’accélère, provoquant dès à présent des effets graves sur les populations humaines du monde entier », so eine der zentralen aufrüttelnden Aussagen des Berichtes der Intergovernemental Sciencepolicy Platform on Biodiversity and Ecosystems Services (IPBES), der am 6. Mai 2019. Die Menschheit steht vor einem unglaublichen Verlust an Diversität der Lebewesen (1 Million Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet) und zerstört die Ökosysteme, auf die sie selbst angewiesen ist!
Auch die Situation in Luxemburg ist alarmierend:
Alle 6 Jahre muss Luxemburg der Europäischen Kommission einen Bericht zum Zustand der Lebensräume und Arten von europäischem Interesse vorlegen (sog. „Reporting“). Der Bericht von 2019, welcher vom Observatoire de l’Environnement Naturel analysiert und kommentiert wurde, ist besorgniserregend. Er zeigt, dass sich 2/3 unserer Lebensräume in einem ungünstigen (18%) bis schlechten (50%) Zustand befinden. Bei den einzelnen Arten von europäischer Bedeutung ist die Situation noch alarmierender: 80% dieser geschützten Arten befinden sich in einem ungünstigen bis schlechten Erhaltungszustand.
Besonders problematisch ist die Situation, vor allem für die Lebensräume der Offenlandschaft (Wiesen, Weiden, Äcker und Feuchtgebiete) sowie die aquatischen Lebensräume (Stillgewässer, Quellen, sowie Bäche und Flüsse). Besonders bei jenen des Offenlandes hat sich der Zustand in den letzten 6 Jahren weiter deutlich verschlechtert. Der Bericht zeigt jedoch ebenfalls einzelne ermutigende Erfolge, welche auf einen konsequent auf ökologische Kriterien basierenden Arten- und Lebensraumschutz zurückzuführen sind.
Auf folgender Internet-Seite erfahren Sie mehr zum Zustand der Lebensräume und Artenvielfalt in Luxemburg: www.naturelo.meco.lu